Nach Oceanshores
02. September 2019
Unser erstes Ziel war heute der Flughafen von Seattle. Natascha fliegt heute nach Hause, weil sie arbeiten muss und mit ihren Freunden auch noch ein paar Tage in den Urlaub fährt, bevor die Uni wieder losgeht. Von Seattle fliegt sie über Chicago zurück nach Zürich. Ein Platz im Auto ist jetzt leer, daran müssen wir uns erst gewöhnen, aber immerhin haben wir im Kofferraum ein bisschen mehr Platz.
Unser zweites Ziel war dann die Stadt Olympia. Hier ist die Regierung des Staats Washington beheimatet. Regierungssitz ist das Capitol, ein imposantes Gebäude, das wie auch in anderen Staaten dem Capitol in Washington nachempfunden ist. Ringsum gibt es auch wieder zahlreiche Denkmäler für die Helden der vergangenen Kriege. Leider war es inzwischen ziemlich neblig und grau, so dass das Capitol nur halb so schön war.
Von Olympia ging es weiter in Richung Küste zum kleinen Örtchen Oceanshores, welches am Pazifischen Ozean liegt. Heute hatten wir nichts weiter geplant, so dass wir schon gegen Mittag ankamen. So spielten wir erst einmal eine Runde Minigolf auf der sehr schönen Anlage.
Nach dem Minigolf fuhren wir in Richtung Strand. Ich wunderte mich, warum der kleine Parkplatz nicht besetzt war, dachte mir aber nichts dabei und wir machten uns auf in Richtung Strand. Nach wenigen Metern wurden wir von Autos überholt, die noch weiter in Richtung Strand fuhren. Da wurde uns klar, dass man hier mit dem Auto an den Strand fahren kann. Also alle zurück ins Auto und mit dem Auto an den Strand fahren. Ist schon irre war hier möglich ist. So viele Autos mitten auf dem Strand geparkt. Und viele fuhren auch noch weiter am Strand entlang. Es war also nicht einfach nur ein Parkplatz sondern der Strand war für Autos freigegeben. Dabei fährt man nicht im tiefen Sand, sondern auf dem Streifen der bei Flut überspült wird. Der Sand ist dort ziemlich fest und es lässt sich gut drauf fahren. Ein komisches Gefühl ist es trotzdem und ich wagte mich zuerst nicht sehr weit auf den Strand.
Dass man dabei trotzdem einiges beachten muss, bekamen wir dann auch gleich vorgeführt. Ebbe und Flut werden ja gern mal unterschätzt. Das bekam auch der Fahrer des blauen Kleinwagens zu spüren. Vor ein paar Studen hatte er sein Auto zwischen vielen andere abgestellt und war dann wohl weggegangen. Jetzt kam die Flut immer näher und bald stand nur noch sein Wagen da. Erst wurden die Räder umspült, danach stieg das Wasser immer weiter. Bald bildete sich eine Gruppe fachkundiger Männer und diskutierte die Lage. Ich gesellte mich auch dazu. Die allgemeine Meinung war "Wenn das Wasser höher steigt und der Wagen schwimmt, dann können wir ihn rausschieben". Vorher schieben war natürlich unmöglich mit dem Automatikhebel auf P. Das Problem ist aber, dass wenn so ein Auto schwimmt, dann ist es hinüber, weil dann in verschiedene Öffnungen Salzwasser läuft. Meine Lösung "die kleinste Scheibe einschlagen, Auto öffnen, Automatik auf D und rausschieben" wurde nicht ernst genommen. Warum? Nur so kann man doch das Auto retten. Aber in Amerika ist erstens Besitz heilig, das heisst man fasst nichts an was einem anderen gehört, und ausserdem hat jeder Angst verklagt zu werden, wenn der Besitzer sich dann beschwert. Sogar der Strand-Abschleppdienst meinte: ohne Einwilligung vom Besitzer macht er gar nichts: "Dann schwimmt er halt und es ist eine Versicherungssache". Wie der ganze Fall ausging seht ihr im Video.
Nach dieser Aufregung ging es dann erstmal ins Hotel. Am Abend wollten wir dann eigentlich einmal den Sonnenuntergang über dem Meer beobachten. Der Himmel war blau und wir beschlossen beim Pizzaservice unser Abendessen zu holen und dann mit dem Auto wieder an den Strand zu fahren. Aber leider wurde es dann sehr sehr schnell sehr wolkig, dass wir am Strand gar nichts mehr von der Sonne sahen. Also haben wir die Pizza im Hotel gegessen.
Morgen geht es von der Küste in Richtung des Vulkans Mt. St. Helen.
Vor unserem Hotel am Strand
Leider kein Sonnenuntergang