21. August 2019
Heute hiess es auch wieder früh los, denn es stand einiges auf dem Programm. Neben dem Arches NP gibt es in der Nähe von Moab Utah noch den Canyonlands NP und den Dead Horse State Park. Für die Nationalparks haben wir uns den Annual Pass gekauft, so dass wir da keinen Eintritt mehr zahlen brauchen. Der kostet 80$ für alle zusammen und ein Eintritt pro NP liegt allein bei 20 bis 30$. Lohnt sich also. Unser erstes Ziel war allerdings der Dead Horse Point State Park. Ein State Park eben, den man dann auch extra bezahlen muss, der Annual Pass gilt hier nicht. Nach einer knappen Stunde Fahrzeit waren wir am Dead Horse Point Lookout. Es war wieder einmal so ein Moment in dem man einfach nur staunt wie schön die Natur sein kann. Wir haben ja inzwischen einige Lookouts gesehen, aber das hier war wieder einmal atemberaubend. Das Netz der Canyons breitet sich soweit das Auge reicht unter einem aus. Wir blieben über eine Stunde um das wirklich zu geniessen und natürlich um Fotos zu machen.
Über den Dead Horse Point State Park:
Der Dead Horse Point State Park ist 21.7 km2 gross und liegt direkt neben dem Canyonlands Nationalpark. Der Aussichtspunkt auf den Dead Horse Point ist das Highlight des Parks. Von diesem Aussichtspunkt sieht man auch auf den Colorado River, der an dieser Stelle eine Schleife macht und so den Dead Horse Point so gut wie komplett vom Rest des Plateaus abschirmt.
Der Name des Dead Horse Point kommt daher, das früher Pferdediebe ihre Beute auf dem Plateau versteckten, für die Pferde war es unmöglich den schmalen Weg in die Freiheit zu finden. Mit den steilen Felswänden rundherum war das Plateau das perfekte Versteck. Die Diebe nahmen schlussendlich aber immer nur die zuchtfähigen Pferde mit und liessen die Anderen zurück die dann elendig verdursteten.
Wir hatten zuerst noch überlegt den Dead Horse Point wegzulassen, waren aber froh, das wir das nicht gemacht haben. Es hat sich absolut gelohnt. Jetzt ging es aber wieder zurück in den Arch NP, den wir gestern ja nur zum Teil abgearbeitet hatten. Zunächst stand hier quasi als Aufwärmübung der Besuch der sogenannten Park Avenue an. Ein Weg, der links und rechts von riesigen Felswänden gesäumt wird. Inszwischen hatten wir wieder deutlich über 30 Grad und es wehte kein Lüftchen. Wenn dann der Hinweg die meiste Zeit bergab führt, weiss man, dass man auf dem Rückweg leiden muss. Wir sind dann auch nicht den ganzen Weg gegangen, denn es war um die Mittasgzeit und die Felswände rimgsum machten aus dem Weg einen Backofen. Wir wurden aber immerhin mit einem schönen Blick auf die drei Gossips belohnt.
Jetzt hatten wir noch etwas Zeit bis zum Beginn unserer nächsten Wanderung zum Delicate Arch. Wir suchten uns ein gemütliches Picknick Plätzchen im Schatten und haben uns ausgeruht. An dieser Stelle mal ein Loblied auf die viel gescholtenen Amerikaner. Wir werden hier viel angesprochen und gefragt wo wie herkommen. Alle sind sehr freundlich, seien es nun amerikanische Touristen oder Locals. Sie freuen sich sehr, das man ihr Land bereist. Viele waren auch schon in Europa. Was uns bei unserem Picknick passierte spricht Bände. Am Nebentisch sass ein Paar, etwa in unserem Alter mit zwei älteren Herrschaften (deren Eltern/Grosseltern). Sie waren mit dem Camper unterwegs und nachdem sie fertig waren holte die Frau aus dem Wohnmobil Eis am Stiel. Ohne das wir ein Wort mit ihnen geredet hatten, brachte sie uns auch vier Eis mit, das wir auch gerne annahmen (sonst hätte sie ja nochmal in der Mittagshitze zum Wohnmobil gemusst). Danach nahm sie auch noch unseren Müll mit. Wir haben uns sehr über diese Geste gefreut.
Die Wanderung zum Delicate Arch, dem Wahrzeichen Utahs sollte der Höhepunkt unseres Besuchs im Arches NP werden. Allerdings muss man sich diesen Höhepunkt erst wirklich verdienen. Den Delicate Arch muss man wegen des besseren Lichts am Nachmittag oder besser noch am Abend besuchen. 5 km hin und zurück klingt erstmal nicht viel. Allerdings muss man auf dem Hinweg auch noch 150 Höhenmeter überwinden. Die Strecke führt über ein Felsplateau und es gibt keinen Schatten. Bei inzwischen gut 38 Grad war das dann doch eine Tortur. Wir hatten zum Glück sehr viel Wasser dabei, allerdings ist das dann auch sehr warm. Auch wenn es sehr, sehr anstrengend war, haben wir den Aufstieg innerhalb einer Stunde geschafft. Statt der erwarteten Massen, waren wir oben am Arch dann nur mit 4 oder 5 anderen Leuten zusammen. Auch hier wurden wir wieder angesprochen und unterhielten uns nett mit einer Amerikanerin aus Connecticut. Aber nun zum Arch: Wieder einmal waren wir sprachlos und mussten diesen tollen Anblick einfach mal eine Weile geniessen. Dieser freistehende Bogen sieht einfach nur toll aus und man kann sich wirklich nicht satt sehen. Wir blieben über eine Stunde und waren zum Schluss auch mal ganz alleine an diesem tollen Ort, an dem sich manchmal hunderte Touristen drängen. Was für ein Privileg. So konnten wir auch ohne Bedenken jemandem das Fotomotiv zu versauen bis zum Bogen laufen und uns drunter stellen. Wir haben natürlich Unmengen Fotos gemacht und nur die Besten hier veröffentlicht. Der Abstieg war dann weniger anstrengend, aber doch noch lang genug bei der prallen Sonnen direkt von oben. Laufen und Trinken und hoffen das man bald am Parkplatz ist. An kühlen Tagen ist diese Wanderung sicher kein Problem, aber bei Temperaturen von fast vierzig Grad ist es echt hart.