Lava Beds
10. September 2019
Von Klammath Falls aus hiess heute unser erstes Ziel Lava Beds. Ein National Monument in dem es viele Höhlen gibt, die aus Lava bestehen. Zunächst fuhren wir aber einmal an langen Obstplantagen vorbei. Was genau dort angebaut wurde haben wir nicht rausgefunden, aber es sah nach Pfirsichen aus. Da wir auf eher kleinen Strassen unterwegs waren, fuhren wir leider ihen ein schönes Willkommens-Schild nach Kalifornien rein.
Kurz vor dem Parkeingang stiessen wir auf ein erstes grosse Lavafeld.
Kurz danach fuhren wir in den Park rein. Ein National Monument unterscheidet sich nicht gross von einem Nationalpark und unsere Jahreskarte war auch hier gültig. Ab dem dritten Park lohnt sich der Kauf der Jahreskarte und oft wurden wir überrascht, dass unsere Karte in dem einen oder anderen Park gültig ist. Der Unterschied zwischen Nationalpark und National Monument liegt im Inhalt dessen was geschützt werden soll. Der Nationalpark schütz Natur oder besondere Gegenstände. Das National Monument schützt vor allem Dinge von wissenschaftlichem Wert und Interesse.
Am Eingang wurden wir zunächst aufgeklärt, dass in den Höhlen der USA ein Pilz grassiert der aus Europa eingeschleppt wurde und der Fledermäuse befällt. Wir mussten bestätigen, dass wir mit den Schuhen oder Kleidern die wir tragen keine anderen Höhlen besucht haben. Danach bekamen wir unsere Cave Permit, die Erlaubnis in die Höhlen zu gehen.
Vom Eingang aus fuhren wir aber erstmal noch 10 Meilen (16 km) bis zum Vistor Center. Hier kann man sich Helme und Taschenlampen ausleihen. Die Höhlen sind nämlich nicht mit Licht ausgestattet oder speziell bearbeitet. Ohne Taschenlampe hat man keine Chance, denn drinnen ist es stockdunkel. Wir hatten unsere Taschenlampen schon zu Hause eingepackt und machten uns auf, die erste Höhle zu entdecken. Die meisten Eingänge befinden sich auf dem Cave Loop der direkt hinter dem Visitor Center beginnt.
Die Höhlen sind in drei Kategorien: einfach, mittel und schwer eingeteilt. Einfach bedeutet, dass man immer aufrecht stehen kann und genug Platz hat. Mittel, dass man sich auch ab und zu bücken muss oder es enge Stellen gibt. Schwer bedeutet, dass man auch längere Strecken kriechen muss. Unsere erste Höhle war der Golden Dome, Kategorie mittel. Der Einstieg war einfach ein Loch im Boden mit einer Leiter drin. Unten angekommen gingen wir auf gut Glück nach rechts los und nach wenigen Metern wäre es ohne Taschenlampe stockdunkel gewesen. Dabei mussten wir feststellen, dass unsere Taschenlämpchen doch nicht so toll sind wie wir dachten. Es reichte immer nur für ein paar Meter und um den Boden und die Decke abzuleuchten. Aber der Weg war einfach und wir begegneten immer wieder anderen Besuchern. Es ist schon ein bisschen unheimlich mit dem spärlichen Licht immer weiter in den Berg rein zu laufen. Es gibt auch Abzweigungen, aber keine Schilder. Man muss sich ein bisschen merken wo man her kommt. Aber wahrscheinlich geht alles eh im Kreis. Wir kamen jedenfalls gut bis zum Golden Dome, einer kleinen Halle deren Decke golden schimmert.
Wir besuchten danach noch zwei weitere Höhlen. Einige waren auch gesperrt, weil dort wohl gerade viele Fledermäuse waren. Besonders eindrücklich war die Skull Cave. Sie liegt nicht am Cave Loop und man muss ein paar Meilen fahren. Durch einen riesigen Eingang geht man bequem einen Weg in die Höhle. Danach kommen viele Treppen, die alle nach unten führen. Die Höhle gehört zur Kategorie einfach, weil man immer genug Platz zum Stehen hat. Es wird mit jedem Meter nach unten kälter und irgendwann stösst man auf eine Absperrung hinter der man Eis sehen kann. Dieses Eis besteht aus Regenwasser oder Wasser von Überschwemmungen und wird in der Höhle konserviert. Man fand in dieser Höhle sehr viele Knochen, die wohl reingespült wurden, deshalb der Name.
Der Eingang zur Skull Cave
Die Sunshine Cave war auch sehr schön, hier geht man über ein paar Leitern eigentlich durch eine Höhle, in die immer wieder Tageslicht fällt, daher auch der Name.
Nach den drei Höhlen hatten wir genug von der Höhlenforschung und fuhren weiter in Richtung unseres nächten Ziels. Wir wollten kurz in Redding anhalten und uns die schöne Sundial Bridge anschauen. Nur hatte ich auf google maps auch noch den Mt Shasta gesehen, einen schönen Vulkan, an dem ich gern vorbei fahren wollte. Also änderten wir die eigentlich Route ab und das Navi berechnete auch schnell die Neue. Noch im National Monument wollte uns das Navi aber auf kleine Sandpisten lenken die wir ignorierten. Nie im Leben würde ich da einfach rein fahren. Irgendwann kam eine betonierte Strasse, die sogar eine Nummer hatte. Wir bogen ab und fuhren drauf los. Uns kamen immer wieder LKW's entgegen zumindest auf den ersten sieben Meilen. Danach wurde es ruhig und die Strasse wurde immer schlechter. Wir überlegten zwar ob wir umkehren sollten, waren aber schon über 15 Meilen gefahren. Alles nochmal zurück? Die Strasse wurde auch immer mal wieder besser und ich hoffte nur, dass sie nicht in eine Schotterpiste übergeht. Irgendwann kamen dann aber auch wieder Schilder. Aber wirklich kein Auto. Das ist schon etwas unheimlich. Ringsum sehr dichter Wald, die ganze Zeit kein Handyempfang und keine anderen Autos die einem entgegenkommen. Wir reden nicht von ein paar Minuten sondern von 2 Stunden für ca. 60 Meilen, fast 100 Kilometer auf dieser kurvigen Strecke. Also hiess es vorsichtig fahren und keine Panne haben. Die Landschaft war aber wunderschön und irgendwann konnten wir auch wieder aufatmen, als wir zurück auf einen vielbefahrenen Highway kamen.
100 Kilometer Einsamkeit
Nach diesem kleinen Abenteuer sahen wir den Mount Shasta nur ganz kurz im vorbeifahren. Immerhin ist er so hoch das noch Schnee drauf liegt, aber sooo beeindruckend war er nicht.
In Redding angekommen, schauten wir uns die schöne Sundial Bridge an. Der Boden ist aus Glas und das Ganze sehr futuristisch. Einmal überqueren muss man sie schon. Darunter fliesst der Sacramento River.
Jetzt verloren wir aber keine Zeit mehr und fuhren die letzten Kilometer nach Red Bluff. Unterwegs sahen wir die durch die schlimmen Waldbrände im letzten Jahr zerstörten Flächen. Die Bäume stehen wie ein Geisterwald. Zum Glück brennt es dieses Jahr bisher nicht.
abgebrannte Flächen