29.07.2016
Heute hiess es Abschied nehmen von der schönen Île d'Orléans und weiter in Richtung Tadoussac, wo ein weiteres Highlight der Reise auf uns wartet, eine whale watching tour. Kaum von der Insel runter ging es zum ersten Stopp zum Chute-Montmorency, einem Wasserfall, der mit einer Höhe von 83 m sogar 30 m höher ist als die Niagarafälle. Wenn auch nicht so gigantisch, so bietet sich doch ein beeindruckendes Schauspiel. Natascha, Vivien und ich fuhren mit einer Seilbahn hoch und gingen über eine Hängebrücke über dem Wasserfalls. Corin nahm die Treppen um die Hängebrücke zu vemeiden. Die Zip Line, bei der man in 80 m Höhe an einem Seil quer über den Wasserfall rauschen kann, haben wir uns dann aus Zeitgründen geschenkt.
Anschliessend wollten wir eigentlich noch einen zweiten Park mit Wasserfällen und Hängebrücken besuchen, allerdings haben wir das dann gelassen, nachdem wir Mittag gegessen hatten und auch noch etwas zum Abendessen im Supermarkt besorgten, war es schon Nachmittag und wir hatten noch nichts von unseren 220 km geschafft. Ausserdem zahlt man als Familie schnell mal 40 Euro Eintritt für so einen Park, dass lohnt sich nicht für eine Stunde. Also ging es weiter auf einer tollen Küstenstrasse. Bergauf hatte mein dicker Suburban ganz schön zu kämpfen und es ging immer wieder hoch und runter. Eine sehr abwechslungsreiche und schöne Strecke. Mehrmals hielten wir für Fotostopps an und genossen diese wunderschöne Landschaft am St. Lorenz Strom, der hier schon so breit ist, dass man kaum noch rüberschauen kann.
Nach einer sehr abwechslungsreichen Fahrt kamen wir gegen halb 5 zum Saguenay Fjord, einem Seitenarm des Sankt-Lorenz-Stroms, den wir mit der Fähre überqueren mussten um nach Tadoussac zu gelangen. Obwohl einiges los war, mussten wir nicht warten, da drei Fähren ständig auf der 10-Minuten Strecke zirkulieren. Und die Fahrt ist auch noch gratis. Keine 200m nach der Fähre fanden wir dann auch unsere Unterkunft die Maison Gauthier. Es ist eine Art B&B Pension, geführt von einer alten Frau, die aber sehr nett ist und uns zuerst einmal erklärt hat was wir alles anzuschauen haben in Tadoussac. Die Zimmer waren auch sehr gemütlich eingerichtet.
Wir hatten unsere Tour schon lange im Voraus gebucht und hatten so auch keinen Stress am Morgen. Um 9.15 sollten wir im Hafen sein und gleich gegenüber unserer Pension war ein Büro der Reederei wo wir unsere Tickets abholen konnten und den Shuttle Bus bestiegen. Aber nicht irgendeinen Shuttle sondern einen amerikanischen Schulbus. Da kamen gleich Erinnerungen auf, an meine Kindheit in der ich damit drei Jahre lang in New York mit so einem Bus zur Schule gefahren bin. Das hätte ich auch nicht gedacht, dass ich nochmal in so einem Bus fahre.
Dann ging es aufs Schiff und hinaus auf den Sankt-Lorenz-Strom. Da vor Tadoussac das Süsswasser und das Meerwasser eine optimale Mischung haben, gibt es hier sehr viel Krill an dem sich die Wale von April bis November satt fressen. Die meisten bleiben die ganze Zeit dort, ein paar kommen und gehen immer wieder. Schon auf der Fahrt raus ins Schutzgebiet mitten im Strom sahen wir die ersten Belugawale auftauchen.
Später dann konnten wir während der insgesamt dreistündigen Fahrt jede Menge Walrücken sehen, die teilweise auch ganz nah am Boot auftauchten. Ein unvergleichliches Erlebnis, diese riesigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen, wie sie langsam durch das Wasser pflügen.
Die drei Stunden gingen jedenfalls ziemlich schnell vorbei und wir steuerten wieder auf Tadoussac zu. Eine tolle Gelegenheit diese schöne Bucht vom Wasser aus zu sehen.
Hotel Tadoussac
Blick vom Strand in Tadoussac
Der Saguenay Fjord an der Mündung in den Sankt Lorenz Strom
Nach der Wal Tour, haben wir in einem gemütlichen Restaurant eine Kleinigkeit gegessen und sind danach durchs schöne Dorf zu unserem Hotel zurück gelaufen. Den Rest des Nachmittags haben wir uns ausgeruht, denn drei Stunden Boot fahren macht ganz schön müde. Ausserdem mussten wir mal wieder unsere Taschen umräumen und alles für die nächsten Tage vorbereiten. Am Abend ging es dann ins Le Beluga zum Abendessen. Ab jetzt bleiben wir nirgends länger als eine Nacht bis wir fast am Ende unserer Tour in Montreal ankommen. Morgen sind wir den ganzen Tag unterwegs und überqueren den Strom mit einer Fähre.