Dank des Jet-lags waren wir schon sehr früh wach und dank unserer Reisekaffee-Maschine hatten wir auch guten Kaffee. Noch schnell ein paar Sandwiches geschmiert und schon konnten wir aufbrechen. Das erste Ziel war grad um die Ecke: Die Elite Universität Yale. Für das Kleingeld von 35'000 $ pro Jahr kann man hier schön studieren. Die Uni liegt mitten in New Haven, oder umgekehrt. Die teils sehr alten Gebäude sind weit verstreut und strahlen viel Historie aus. Bill Clinton und Jodie Foster haben hier studiert. Wie gut es Yale Absolventen geht sieht man daran, dass z.B. die Klasse von 1954 alleine ein riesiges Gebäude finanziert hat. Die Verbundenheit der Absolventen zu ihrer Uni ist schon beeindruckend. Beeindruckend war auch der Merchandising Shop der Uni, da kann sich so mancher Fussball Bundesligist noch eine Scheibe abschneiden.
Von Yale ging es weiter nach New London zur Sub Marine Base der US Marine. Hier konnte man das U-Boot USS Nautilus besichtigen. Die Nautilus wurde 1955 zu Wasser gelassen und war das erste Atom U-Boot der Welt. Sie stellte mehrere Rekorde auf bezüglich Tauchdauer und Unterwasser-Geschwindigkeit. 1958 fuhr die Nautilus von Pearl Harbor los in Richtung Nordpol, tauchte dann vor Alaska ab und 96 Stunden und knapp 3000 km später vor Grönland wieder auf, nachdem sie das Nordpoleis als erstes U-Boot unterquert hatte. Wie eng die Besatzung auf so einem U-Boot zusammenlebt ist unvorstellbar, vor allem das Schlafen in den engen Betten muss unangenehm sein. Auf den heutigen U-Booten ist aber angeblich nicht mehr Platz als damals.
Unsere nächste Station hiess Newport. Doch da wir jetzt schon lange an der Küste langfuhren und das Wasser noch nicht wirklich gesehen hatten, bogen wir unterwegs noch zum Charlestown Beach ab. Der Strand war bis auf ein paar ältere Einheimische leer, obwohl es noch gut 25 Grad warm war und somit eigentlich perfektes Strandwetter. Die wunderschönen Häuschen am Strand stehen allesamt auf Stelzen, was darauf schliessen lässt, dass das Wetter hier nicht immer nur toll ist. Nachdem ich kurz die Wassertemperatur gecheckt hatte liess ich es mir nicht nehmen mal wieder in den Ocean zu springen. Es waren mindestens noch 18 Grad, wenn nicht wärmer. Hier könnte man alleine eine paar Tage Ferien machen bei diesem Wetter.
Kurz vor Newport überquert man zwei beeindruckende Brücken, die wir schon vom Flugzeug aus gesehen hatten. Da ein vielbefahrener Highway darüber führt und trotzdem grosse Schiffe durch müssen, werden die Brücken sehr hoch gebaut, was spektakulät aussieht wenn man darauf zu fährt.
In Newport kamen wir am frühen Nachmittag an und es war noch sehr sommerlich warm. Nichtmal Spätsommer, sondern eher noch Hochsommer. Dementsprechend war auch das Besucheraufkommen an der Bowens Wharf, dem Treffpunkt am Hafen. Die Cafés und Restaurants waren gut besucht und man hätte meinen können es ist Anfang August. Nach einem schönen Bummel über die Wharf und einem feinen Eis machten wir uns dann aber auf den Weg in Richtung Hyannis auf Cape Cod unserem nächsten Tagesziel.
Das Cape Cod ein beliebtes Ausfugsziel der Einheimischen vor allem aus der Region Boston ist, merkten wir schon kurz bevor wir auf eine der beiden Brücken zu fuhren die die Insel mit dem Festland verbinden. Da es ein langer Tag war und der Jet-lag auch noch zu spüren war, waren wir dann ganz schön müde als wir im Motel ankamen. Ohne Reservation wäre es in Hyannis schwierig bis unmöglich geworden noch ein Zimmer zu bekommen. Es herrschte auch hier eine sehr sommerliche Atmosphäre, vergleichbar wahrscheinlich ein bisschen mit Sylt. Viele etwas ältere gut betuchte Paare verbringen hier die letzten Sommertage. Alle Restaurants hatten auch Abends noch die Aussenplätze in Betrieb und man konnte gut im T-Shirt bis in die Nacht draussen sitzen. Wir folgten der Empfehlung unserer Rezeptionistin und liefen noch 10 Minuten zum Restaurant Spanky's. Wir haben trotzdem drinnen gegessen, weil wir dachten, dass es jetzt sicher schnell kalt wird. Nachdem wir unsere Fish and Chips bestellt hatten (den Hummer heben wir uns für später auf), amüsierten wir uns über die Japaner am Nebentisch, die jedes einzelne Gericht erstmal googelten. Danach bestellten die Männer dann ganz mutig Hummer, der allerdings dann bevor er gegessen wurde erstmal eine viertel Stunde von allen Seiten fotografiert werden musste. Wir dachten schon, die haben den nur zum Fotografieren bestellt, aber er wurde dann doch auch noch gegessen.