30. April 2023
Im Hastings House wurde uns das Frühstück zwar nicht aufs Zimmer gebracht, allerdings konnten wir von einer Karte auswählen was wir wollten und die sehr freundliche Besitzerin hat es dann frisch zubereitet. Es war alles sehr lecker und wir konnten uns danach gut gestärtk auf den Weg in Richtung Seven Sisters machen. Einen kurzen Stopp hatten wir noch in Eastbourne eingeplant. Ein hübsches Städtchen an der Küste mit einer grossen Seebrücke.
Unser nächstes Zwischenziel war das Beachy Head Lighthouse. Ein Leuchtturm der am Fusse der Klippen direkt am Strand steht. Allerdings sieht man den von oben kaum und so konnten wir vom Parkplatz aus nur anhand von google maps schauen wo wir überhaupt hin müssen. Auf den Beachy Head Cliffs, wie die Gegend heisst, zog sich ein sehr schöner Weg bis zu Belle Tout Lighthouse hin. Viele Engländer machten hier wohl ihren Sonntagsspaziergang, aber bei so einem breiten Weg stört das ja nicht.
Das Beachy Head Lighthouse konnte man dann auch sehen, aber nur wenn man über die Absperrung, welche nur aus einem Seil bestand, kletterte. Hier kam mir meine Drohne zugute. Da es inzwischen ja immer öfter verboten ist Drohnen zu benutzen, habe ich mich vorher schlau gemacht und sogar einen Drohnenkurs gemacht und meine Drohne in England registriert. Ich durfte also ganz legal fliegen. Und so konnten wir den Leuchtturm auch in voller Pracht über den Handybildschirm sehen. Da es etwas diesig war, war es aber auch ein etwas komisches Gefühl, die Drohne einfach so über die Klippenkante in Richtung Meer zu schicken.
Jetzt ging es aber schnell weiter in Richtung Seven Sisters, einer eindrucksvollen Kette von Kreidefelsen mit sieben Senken und sieben Spitzen. Wir merkten schnell das Sonntag war, da der Parkplatz bereits völlig überfüllt war und so mussten wir unser Auto an der Strasse abstellen und noch gut 100m laufen bis zum Aussichtspunkt. Die Felsen sehen schon sehr beeindruckend und mächtig aus. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, ging es noch die Treppen in Richtung Strand runter. Hier wurde vor allem vor der Flut gewarnt. Wenn man nämlich zu weit läuft und die Flut einen überrascht, hat man ziemlich schlechte Karten, da das Wasser bis an die Kreidefelsen kommt. Ausserdem wird anhand einiger Schautafeln erklärt, dass das Meer sich hier immer mehr Land holt, das heisst die Küstenlinie geht Stück für Stück zurück. Ich denke in 10 Jahren wird es den Parkplatz und die Gebäude direkt an der Kante nicht mehr geben.
Nachdem wir uns noch kurz im Shop umgeschaut und unseren Pflicht-Magnet gekauft hatten, fuhren wir nur ein paar Kilometer weiter zu einem Parkplatz. Von dort aus geht ein Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man den Blick auf die Seven Sisters von der anderen Seite hat. Auf google maps sah das ganz einfach aus und ich war davon ausgegangen, dass alle zum offiziellen Parkplatz fahren und nicht dorthin. Da hatten wir uns jedoch ziemlich getäuscht. Der Parkplatz war völlig überfüllt und auch die Strasse zum Parkplatz war bereits links und rechts zugeparkt. Das führte dazu, dass man ca. 1 Kilometer nur eine schmale Strasse hatte und hoffen musste das keiner entgegen kommt. Wir fuhren also mutig bis zum Parkplatz und hatten tatsächlich Glück direkt noch einen Platz zu finden. Einer fährt immer weg und macht nen Platz frei. Von diesem Parkplatz aus ist es ein kurzer Fussmarsch bis zu den Coastguard Cottages. Mit diesen Cottages sehen die Seven Sisters besonders hübsch aus und das Foto ist in vielen Reiseführern, was wohl den Ansturm erklärt. Corin und ich genossen den Ausblick und liessen Natascha und Vivien den Weg runter zu den Cottages machen. Wir haben ja dann das Foto.
Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück bis nach Brighton. Die erste grössere und bekannte Stadt auf unserer Tour. Unser Hotel hatten wir schnell gefunden. Natürlich waren unsere Zimmer noch nicht ready. Die Hotelangestellte erklärte uns dann, dass wir halt Deluxe Zimmer hätten und die seien noch nicht bereit. Es war viertel vor 3 und ab 3 hätten sie eh fertig sein müssen. Ausserdem verstehe ich nicht, warum in allen Hotels immer die günstigen Zimmer zuerst fertig gemacht werden. Naja egal wir bestraften sie dann damit das wir insgesamt acht Gepäckstücke bei ihr einlagern wollten, was sie nochmal einige Nerven kostete. Aber sie bemühte sich und konnte ja auch nichts dafür. Dann ging es zu Fuss los in Richtung Brighton. Wir hatten unsere Tickets für den Royal Pavillon bereits im Vorfeld gebucht und hatten einen Timeslot den wir schaffen mussten. Die Zeit reichte nicht mehr für ein Restaurant und so assen wir ein paar sehr feine Empanadas (peruanische Fleischtaschen). Dann ging es zum Royal Pavillon.
Über den Royal Pavillon in Brighton
Der Royal Pavilion in Brighton ist ein einzigartiges Gebäude, das im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert für den Prince Regent erbaut wurde. Es wurde vom Architekten John Nash entworfen und vereint indische, chinesische und englische Architekturstile. Der Pavillon ist für seine opulente Innenausstattung und seine Verwendung als Veranstaltungsort für Feste und Empfänge bekannt. Heute ist der Royal Pavilion ein Museum und eine beliebte Touristenattraktion.
Es erscheint etwas komisch, wenn man in einer englischen Stadt einen chinesisch/indischen Pavillon sieht, was sich dann im Inneren auch konsequent durchzieht. Die gesamte Einrichtung ist chinesisch wie man sich das so verstellt. Mit Möbeln aus Bambus, grossen Porzellanvasen und jeder Menge Drachen und anderen chinesischen Elementen. Der Pavillon hat eine bewegte Vergangenheit und diente dem Pince Regent damals als Vergnügungsort wo viele ausschweifende Feste gefeiert wurden.
Nach dem Royal Pavillon ging es weiterzum Brighton Pier. Wir hatten erwartet, das es dort so ähnlich ist wie in Eastbourne oder Hastings, wurden allerdings ziemlich enttäuscht. Es liefen sehr viele "komische" Gestalten herum und viele junge angetrunkene Leute. Eigentlich hätten wir in der riesigen Spielhalle auch noch gern ein bisschen gespielt, allerdings war es dort so überfüllt, laut und unangenehm, dass wir schnell wieder raus wollten. Ich hätte mich da auch nicht sehr sicher gefühlt. Also nur ein paar Fotos und dann wieder zurück ins Hotel. Da wir heute schon ordentlich gelaufen sind, nahmen wir uns ein Taxi. Brighton hat uns als Stadt gar nicht gefallen, der Royal Pavillon war zwar sehr schön, aber alles andere wirkte recht heruntergekommen.
Am Abend gingen wir dann wenigstens noch schön im "The Ivy" essen. Der Uber Fahrer entschuldigte sich dann noch für seine Landsleute. Das seien halt die Briten wenn es das erste mal warm wird, dann kennen sie kein Halten mehr.