09. August 2016
Heute stand wieder eine lange Fahrt mit einer Fähre an. Von Digby nach Saint John. Es hiess also Abschied nehmen von Nova Scotia und für einen Tag sollte es zurück nach News Brunswick gehen. Nachdem wir in der zweiten Woche nur ziemlich knapp unsere Fähre erreicht hatten, wollten wir dieses mal kein Risiko eingehen und fuhren nochmal mit einer halben Stunde zusätzlichem Sicherheitspolster los. Es waren ja nur 140 km und wir hatten 3 Stunden eingeplant. Die Strecke führte weg vom Meer und quer durch Nova Scotia. Die Strecke zeigte uns mal wieder was Kanada ausmacht. Ganz wenige Häuser unterbrachen den unendlichen Wald. Viele kleine Seen links und rechts der Strasse, oft mit genau einem Haus am Ufer. Schon bei der Abfahrt rochen wir, dass es irgendwo brennen musste. Dieser Geruch begleitete uns während der ersten Stunde und es war auch deutlich neblig oder eben verraucht. Das konnte nur ein Waldbrand sein. Aber in welcher Richtung? Gerade als es wieder heller wurde und wir dachten, der Brand liegt hinter uns, sollten wir die bittere Wahrheit erfahren. Es tauchte eine Strassensperre auf, an der nicht etwa Umleitung sondern Road closed stand. Der nette Strassenarbeiter erklärte mir, dass die Strasse seit drei Tagen gesperrt ist und wir einen Umweg von ca. 3 Stunden fahren müssten. Es tat ihm auch wirklich leid. Na super! Unsere Fähre konnten wir vergessen. Den eingeplanten Shopping Nachmittag in Fredericton auch. Aber was solls, es gibt halt nur eine Strasse dort und die war nunmal gesperrt weil der Waldbrand direkt vor uns war. Die Fähre konnte ich problemlos von 11 Uhr auf 17.30 umbuchen. Auf einmal hatten wir sehr viel Zeit.
Unser Umweg über unbefestigte Strassen
Unser Umweg führte uns dann erstmal über mehrere Kilomter unbefestigte Strasse nach New Germany, ein nicht sehr spektakulärer Ort, sondern eher ein kleines Dorf. Der See war allerdings sehr schön und wir nutzen ihn für eine kleine Pause und ein Foto, das ich unbedingt noch machen wollte:
Danach ging es zügig weiter nach Digby, wo wir eine gute Stunde nach Abfahrt unserer Fähre ankamen. Da wir eine Stunde vor der neuen Abfahrtszeit am Hafen sein sollten, hatten wir noch 4.5 Stunden Zeit. Also gingen wir erstmal wieder zu Tim Hortons, obwohl wir es langsam nicht mehr sehen können. Aber der ist wirklich überall und es gibt gute Sandwiches und frische Salate. Neben dran war grad noch ein grosser Atlantic Superstore, ein sehr guter Supermarkt. Uns war klar, dass wir spät ins Hotel kommen würden, weshalb wir beschlossen dann nicht noch ein Restaurant zu suchen, sondern im Zimmer zu essen. Frisch gestärkt fuhren wir anschliessend den Digby Neck runter, eine langgezogene immer schmaler werdende Halbinsel, an deren Ende man noch mit einer Fähre auf eine Insel hätte übersetzen können. Da diese Fähre aber nur jede Stunde fährt, wollten wir das Risiko nicht eingehen, dann evtl. wieder zu spät zu sein. So genossen wir nur den schönen Ausblick, fuhren zurück nach Digby und bummelten durch die ziemlich verschlafene, aber hübsche Hauptstrasse.
Mittag essen bei Tim Hortons
Hauptstrasse in Digby
Unsere Fähre kommt an
Abfahrt 6.5 Stunden später als geplant
Auf der Fähre nach Saint John
Leuchtturm auf dem Digby Neck
Danach war es dann auch Zeit zum Fährhafen zu fahren und uns in die Schlange einzureihen. Mit der Umbuchung hatte alles geklappt und so konnten wir beruhigt die Ankunft unserer Fähre beobachten. Die Überfahrt sollte gut zwei Stunden dauern, so dass wir gegen 19.30 Uhr ankommen würden. Dann hatten wir noch eine gute Stunde Fahrt vor uns, so dass wir kurz vor 21 Uhr in Fredericton eintreffen sollten. Die Fährfahrt ging dann auch sehr reibungslos und angenehm. Diese Fähre war auch wieder sehr gut ausgestattet. Obwohl die Autodecks voll waren, gab es mehr als genug Platz.
Ausfahrt aus der Bucht in die Bay of Fundy
In Saint John angekommen, machten wir uns auf die letzten Kilometer nach Fredericton. Zum Glück gab es einen Highway, auf dem ich 110 km/h fahren konnte. Das schöne Delta Hotel in Fredericton konnten wir nicht mehr gross nutzen, da wir nach dem Abendessen keine Lust mehr hatten noch in den Pool zu gehen. Die schöne Terrasse direkt über dem Saint John River war dann leider auch schon geschlossen. Aber wir waren immerhin trotz Waldbrand an unserem Etappenziel angekommen.
Unser Hotel in Fredericton
Abendessen im Hotel