21. Oktober 2017
Am Morgen hiess es Abschied nehmen von Washington und auf nach Baltimore. Das ist nur ein Katzensprung: 60km die wir bequem auf dem Washington - Baltimore Parkway hinter uns brachten. Sobald wir in Baltimore angekommen waren, wollten wir eigentlich zunächst in unser Bed & Breakfast einchecken und dann von dort aus zu Fuss alles erkunden. Das Problem war nur, dass das gesamte Hafenbecken aufgrund des Baltimore Marathons weiträumig abgesperrt war und wir keine Chance hatten zu unserem B&B zu gelangen. Also stellten wir das Auto direkt ab und machten uns zu Fuss auf. Zum Glück waren wir schon direkt am Hafen, nur halt auf der falschen Seite.
Da war dann auch mächtig was los. Die Läufer waren grade unterwegs und wurden kräftig angefeuert. Wir bahnten uns den Weg durch die vielen Menschen und verschiedenen Essenstände auf die andere Seite des Hafens zum Aquarium und bestiegen dort ein Water Taxi. Diese Boote fahren durchs gesamte Hafenbecken und halten immer wieder an verschiedenen Stellen. Leider fahren sie im Oktober nicht mehr bis Fort Henry, wo wir eigentlich hin wollten. Den Fussmarsch dorthin war es uns dann aber nicht wert. Uns taten immer noch die Füsse von Washington weh.So haben wir Baltimore vor allem vom Wasser aus genossen, abseits des ganzen Trubels.
Wir entschieden uns in Fells Point auszusteigen, einem der ältesten Stadtviertel von Baltimore und dort etwas zu essen. Die alten Häuschen dort sind sehr schön. Es gibt viele Pubs und Restaurants sowie kleine Läden. Danach ging es dann wieder mit dem Wassertaxi zurück zum Inner Harbor, dem Stadthafen und Mittelpunkt von Baltimore. Die Marathon-Stände wurden grade abgebaut und die Läufer machten sich auf den Heimweg, so dass wir uns entschieden jetzt zu unserem B&B zu fahren. Etwas zu früh wie sich rausstellte, es war immer noch viel gesperrt. Aber nach einer knappen Stunde hatten wir die drei Kilometer dann doch geschafft.Im B&B angekommen, herrschte dort einige Betriebsamkeit, denn im Hinterhof fand grade eine Hochzeit statt. Wir checkten ein und freuten uns über unser hübsches Zimmer. Ziemlich antik das Ganze. Das Haus in dem das B&B ist, ist sehr alt und gehörte einmal einem Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, der auch eine wichtige Persönlichkeit in der Stadtgeschichte von Baltimore war. Vor über 40 Jahren war es sogar einmal ein Museumshaus.
Am Abend ging es dann nochmal los in Richtung Hafen. Baltimore liegt zwar nicht direkt am Meer, ist aber über die Chesapeake Bay mit dem Meer verbunden und entsprechend gibt es viele Seafood Restaurants. Ausserdem war es wieder so warm, dass wir noch gemütlich draussen essen konnten. Wir haben dann noch einmal Lobster-rolls gegessen, obwohl in Baltimore vor allem Krabben aktuell sind. Aber wir haben andere Gäste beobachtet, die mit einem kleinen Hammer die grossen Krabben aufschlugen und blieben lieber bei unserem Lobster.