14. August 2016
Von Montreal aus ging es heute nochmal 240 km in Richtung Toronto. Wir wollten die berühmten 1000 Islands sehen. Die Bootstour konnten wir vorher nicht reservieren, weshalb wir möglichst pünktlich dort sein wollten. Die Strecke führte uns wieder ein gutes Stück am Ufer des Sankt Lorenz Stroms entlang wo wir auf einmal hunderte Gänse sahen, ausserdem ein grosses Denkmal. Wir hielten kurz an und erfuhren, dass hier 1813 eine der entscheidenden Schlachten zwischen den USA und kanadisch/englischen Truppen stattfand.
Dann aber schnell weiter nach Gananoque wo unser Boot abfahren sollte. Es gab problemlos Tickets und wir mussten nicht mehr lange warten, bis wir das Boot besteigen konnten. Wir hatten uns für die 2.5 Stunden Tour entschieden und hofften, dass es sich lohnt. Das Wetter wurde auch immer besser. Es war sehr warm (28 Grad) und pünktlich zur Abfahrt kam die Sonne durch. Dann ging es rein in die 1000 Inseln. Es sind wirklich gefühlte 1000 Inseln im Sankt Lorenz Strom. In allen Grössen und Formen und auf jeder Insel steht ein kleines oder grosses Häuschen. Es ist wunderschön anzuschauen und ein bisschen Neid kommt schon auf, wenn man sieht wie schön man wohnen kann. Während am Anfang normale Häuschen auf einsamen Inseln zu sehen waren, wurde es als wir die amerikanische Seite erreichten immer fantastischer. Die Häuser wurden immer grösser und fantasievoller.
Da heute Sonntag ist, ist auf dem Wasser einiges los und alle fahren ihr schicken Boote spazieren. Vor jedem Haus gibt es eine private Anlegestelle, wenn nicht gleich einen ganzen Hafen. Ein grosses Motorboot und zwei Jetskis waren die Mindestaustattung. Aber auch auf ganz kleinen Inseln waren Häuschen zu sehen. Auf einer der grössten Inseln steht das Boldt Castle, welche Anfang des letzten Jahrhunderts von einem Millionär für seine Frau gebaut wurde. Es hat ein bisschen was von einem Märchenschloss. Leider starb sein Frau vor der Fertigstellung und er liess sofort alle Arbeiten einstellen und setzte nie wieder einen Fuss auf die Insel. Fertig gebaut wurde dann später doch noch.
Boldt Castle
Die Fahrt ging weiter durch die Fantasielandschaft und man konnte sich nicht satt sehen. Alle Häuser wurden nach den Fantasien ihrer Besitzer gebaut, einige hatten sogar eine zweite Insel, welche durch eine kleine Brücke mit der Insel mit dem Haupthaus verbunden war. Einmal ging die Landesgrenze zwischen Kanada und den USA direkt zwischen den Inseln durch, so dass das Eigentümer immer entscheiden, ob er jetzt mal in den USA oder in Kanada seinen Kaffee trinkt. Wenn wir uns einen Wohnort aussuchen müssten, würde es knapp werden zwischen der Küste von Halifax nach Liverpool und einer der Inseln der 1000 Islands.
Links Kanada, rechts die USA und die Grenze unter der Brücke
Nach dieser wunderschönen Bootstour bezogen wir unser letztes Hotel direkt am Wasser und genossen ein letztes kanadisches Abendessen, nochmal mit Blick auf den Sankt Loren Strom, der uns so lange begleitet hat. Ein bisschen wehmütig waren wir schon, dass diese schönen Ferien jetzt vorbei sind. Aber wir freuen uns auch auf zu Hause, auf unsere Tiere und unser Haus. Morgen geht es zurück nach Montreal und um 17 Uhr startet der Flieger in die Heimat.
Unsere letzte Unterkunft Glen House Resort