Oregon Coast I

Von Rockaway Beach nach Newport

06. September 2019

Die nächsten beiden Tagen bleiben wir an der schönen Küste von Oregon. Von Rockaway Beach brechen wir nach einem Frühstück im Zimmer relativ früh auf, allerdings drückt der Nebel ein bisschen auf die Stimmung. Warum muss immer genau dann Nebel sein, wenn wir Leuchttürme und Küste anschauen wollen. Nun gut ändern können wir es eh nicht und vielleicht reisst es ja später noch auf. Über Tillamook, hier wird Joghurt und Eis hergestellt, dass es in allen Supermärkten gibt, fahren wir zum Cape Meares Lighthouse. Eigentlich gibt es einen Loop, aber wir haben schon beim planen vor einem halben Jahr auf google gesehen, dass da eine Sperrung ist. Wir haben es nur nicht so ernst genommen. Aber tatsächlich hatte google recht und wir konnten nach Tillamook nicht auf den Rundweg abbiegen. Also gut dann halt von der anderen Seite. Vom Parkplatz aus muss man nicht sehr weit laufen bis zum Cape Mears Lighthouse. Dieser Leuchtturm ist mal was anderes, denn man sieht von oben auf ihn drauf wenn man auf ihn zuläuft. So kann man diesen Leuchtturm auch bei Nebel gut sehen.

Frühstück im Zimmer

Cape Meares Lighthouse

Octopus tree

Nur ein paar Meter vom Parkplatz in die andere Richtung befindet sich der Octopus Tree. Ein Baum, der aus mehreren Stämmen besteht, die erst ein paar Meter horizontal und erst danach nach oben wachsen. Warum das so ist, weiss man nicht. Entweder waren es Umwelteinflüsse oder die native Americans (Indianer) haben etwas mit dem Baum angestellt. 

Der Nebel gibt nicht so schnell auf

Jetzt ging es weiter an der Küste entlang. Immer wieder gab es schöne Lookouts. Am Cape Lookout State Park machten wir einen kurzen Stopp und beobachteten einen Surfer, der sich in die Brandung wagte. Er war aber noch kein Profi, deshalb war es dann doch nicht so spannend.

Nach dem Cape Lookout ging die Strasse ein paar Meilen nicht am Meer entlang sondern durch den Wald. Mit dem Nebel wurde es sogar so düster, dass das Navi auf Nachtmodus umschaltete. In Kiwanda führte uns die Strasse dann aber wieder ans Meer. Nachdem es an den vorherigen Parkplätzen entlang der Strecke doch eher ruhig war, stiessen wir in Kiwanda auf einmal auf einen vollen Parkplatz. Auch hier gab es wieder Autos die am Strand parkten, aber das waren nur Fischer, die ihre Boote auf Hänger luden. Wir sahen auch ein paar, die mit ihren Trucks ziemlich Mühe hatten. In der Kiwanda Bucht gibt es aber eine Besonderheit. Zuerst sahen wir ein Boot, das mit vollem Tempo auf den Strand zuhielt uns sogar noch schneller wurde je näher es ans Ufer kam. Wir dachten: "Wann bremst den der endlich mal ab?" Aber dann fuhr es über die letzten Wellen und einfach ein paar Meter den Strand rauf und kam ganz sanft zum Stehen. Hier herrscht aufgrund der geschützen Lage fast immer wenig Wellengang. Die Fischer haben hier keinen Hafen für ihre Boote, sondern sie fahren einfach mit Vollgas auf den Strand zu. Die Boote sind unten flach und rutschen deshalb einfach auf den Strand. Dann holen sie ihren Truck mit dem Bootsanhänger und laden das Boot auf. Das haben wir so auch noch nie gesehen.


Trotz des trüben Wetters waren sehr viele Menschen am Strand. Sehr viele auch mit Hunden und es machte uns Spass ihnen beim Spielen zuzuschauen. So langsam vermissen wir unseren Fynn und freuen uns auch ihn dann bald wieder zu sehen. 

Von Kiwanda ging es weiter zum Boiler Bay State Scenic Viewpoint. Hier sollte man Wale beobachten können. Zumindest stand das so in anderen Reiseberichten. Aber man weiss ja wie das ist mit ssolchen Berichten. Wenn man selber da steht sieht man gar nix. Mit entsprechend tiefen Erwartungen stiegen wir also aus. Am Zaun stand schon eine Gruppe Menschen und schaute aufs Wasser. Und tatsächlich kurz nachdem wir ankamen sahen wir die erste Fontäne eines Wals direkt in der Bucht vor uns. Es folgten noch mehr und immer wieder sah man mehrere Wale in unmittelbarer Nähe auftauchen. Wir haben ja schon beim Whale watching in Tadoussac in Kanada Wale gesehen, aber es ist beim zweiten Mal nicht weniger faszinierend. Die Boiler Bay war also ein Glücksgriff. Es gab ringsum Wale die immer wieder mit diesem typischen Prusten auftauchten. Wenn man in die falsche Richtung schaute, dann hörte man sie trotzdem. 

Wir hätten dort Stunden damit verbringen können einfach nur diesen riesigen Meeresbewohnern zuzuschauen. Wir rissen uns dann aber irgendwann schweren Herzens los, denn es war noch ein ganzes Stück zu fahren. Allerdings nur um ein paar Kilometer weiter in Depoe Bay wieder auf viele Menschen zu stossen die aufs Meer schauten. Also anhalten, aussteigen und tatsächlich konnten wir hier quasi von der Küstenstrasse des kleinen Städtchens aus die Wale bewundern. Sie waren teilweise sehr dicht am Ufer. Ausserdem hat Depoe Bay nach eigenen Angaben den kleinsten Hafen der Welt zu bieten. 

Der kleinste Hafen der Welt?
Der kleinste Hafen der Welt?
Whale watching in Depoe Bay
Whale watching in Depoe Bay
Manche können das auch vom Wohnzimmer aus
Manche können das auch vom Wohnzimmer aus
Brücke auf dem Weg nach Newport
Brücke auf dem Weg nach Newport
Einige wohnen einfach schöner als andere
Einige wohnen einfach schöner als andere

Am Devils Punchbowl blieben wir nicht sehr lange, da es hier irgendwie nur sehr wenig Wellen gab. Dadurch war auch nur wenig vorhanden. Schön war es trotzdem. Dere Punchbowl war mal eine Höhle, deren Dach irgendwann eingestürzt ist.

Unser letzter Stopp kurz vor Newport galt dem Yaquina Head Lighthouse. Einem sehr schönen Leuchtturm, den wir zum Glück auch gut sehen konnten, da sich der Nebel inzwischen verzogen hatte.

Yaquina Head Lighthouse

Jetzt mussten wir uns erstmal ein bisschen erholen. Wir hatten wieder ein schönes Motel mit Meerblick. Und auch vom Balkon aus konnten wir wieder den ein oder anderen Wal sehen. In der Ferne sah man auch immer wieder das Licht des Yaquina Head Lighthouse aufblitzen. Am Abend ging es dann aber nochmal nach Newport. Hier zeigte sich aber dass die Saison doch schon vorbei ist. Die Läden hatten alle schon zu und nur in der Fischfabrik war noch Betrieb, was man vor allem riechen konnte. Von einer Terrasse aus wollten wir eigentlich nur die schöne Brücke über die Yaquina Bay fotografieren. Dabei konnten wir dann beobachten wir ein einheimischer Junge von vielleicht 11 Jahren ein kleines Netz mit Krebsen hochzog. Er warf sie aber alle wieder rein. Als er sah, dass wir ihn dabei wohl etwas verständnislos beobachteten, kam er zu uns und zeigte uns eine Krabbe und erklärte uns wo man erkennt, dass das ein Weibchen sei. Die darf man nicht fangen und ausserdem müssten sie auch eine gewisse Mindestgrösse haben.


Ein Stück weiter am Ufer entlang hörte man schon das typische Gebrüll der Robben. Hier liegen einige Flösse im Wasser, auf denen sich die Robben ausbreiten können. Man kann direkt darüber stehen und sie beobachten. Auch hier kann man ewig zuschauen wie sie schubsen, sich einen Platz erkämpfen und ausruhen. Sie schauen vom Wasser aus genau wo sie hin können. Auf einigen liegen mehrere Robben dicht an dicht, auf anderen nur eine schön ausgebreitet. Es scheint doch auch einen gewissen Status zu geben, so dass sich nicht jede Robbe einfach irgendwo hinlegen darf. Warum sich aber in dem Floss mit dem Gitter aussenrum die Tiere fast stapelten war uns schleierhaft.


Wir liessen den Tag dann in einem sehr beliebten Fischrestaurant ausklingen. Morgen geht es an der Küste weiter bis nach Florence.

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The Whaler