Mount Washington

Mount Washington-Berg der Extreme

13. Oktober 2017

John, unser Gastgeber, wollte schon bei der Anreise wissen wann wir Frühstück essen wollen. Er hat sieben Zimmer und nur fünf Frühstücks-Tische. Also hiess es um halb acht zum Frühstück fertig sein. Früh aufstehen fällt uns aber nicht schwer. Seine Frau hat das Frühstück zubereitet. Es gab Apfelstücke in einer Zimtsauce auf Weissbrot und zwei kleine Stücke Hamburgerfleisch. Gewönungsbedürftig, aber sehr lecker. Nur den Kaffee mussten wir etwas runterwürgen um nicht unhöflich zu erscheinen. Wir hatten ja unseren Nespresso Kaffee schon getrunken. Dann ging es los durch den Nebel und die Kälte, denn in der Nacht hatte es das erste Mal Frost gegeben. Den ersten Stopp mussten wir dann am Moose Pond (Elch Teich) einlegen, denn es sah absolut toll aus wie der Nebel über dem Wasser stand und die bunten Bäume dahinter. Nur ein Elch schwamm leider nicht drin.

Moose Pond

Dann ging es weiter Richtung Mount Washington. Der Berg der Extreme! Ein Berg der nicht mal 2000 Meter hoch ist soll extrem sein? Mit 1917 Metern ist der Mount Washington der höchste Berg im Nordosten der USA. Speziell am Mount Washington ist auch, dass alle umliegenden Berge sehr viel kleiner sind und er seine Umgebung um 1400 Meter überragt. Auf den Berg hinauf führt seit 1861 eine Strasse, damals für Kutschen heute bequem mit dem Auto befahrbar. Da ich als Kind schon mal oben war, habe ich noch in Erinnerung, dass wir uns damals immer Sorgen um unsere Bremsen gemacht haben und diese auch schwer gestunken haben. Aber damit hatten wir dieses mal keine Probleme.


Bei der Einfahrt bekommt man einen Umschlag mit einer Audio-CD, einem Aufkleber "This Car climbed Mt. Washington" (den gab es damals Anfang der 80er Jahre auch schon und er sieht noch genau so aus). Danach geht es ein Stück durch einen wunderschön verfärbten Wald und danach immer weiter auf den Mt. Washington rauf. Die Ausblicke sind schon bei Hochfahren toll. Wir hatten auch unglaubliches Glück mit dem Wetter. 100 Meilen (160 km) Fernsicht und nicht mal so kalt auf dem Gipfel, jedenfalls über Null Grad. 60% der Tage sind auf dem Gipfel entweder Sturm oder Schnee und Regen. Kalt und windig war es aber trotzdem.

Das Schild sollte wohl Angst machen. Ich hab es Corin aber erst komplett übersetzt als wir wieder unten waren.

Mt. Washington

New Hampshire

Beginn der Auffahrt durch den bunten Herbstwald

Über der Baumgrenze

1932 wurde auf dem Mt. Washington eine ständig besetzte Wetterstation eingerichtet die bis heute in Betrieb ist. Zwei Jahre später wurde hier mit 372 km/h die höchste jemals gemessene Windgeschwindigkeit registriert. An über 100 Tagen im Jahr liegt die Windgeschwindigkeit über 120 km/h. Dagegen war der Wind der uns um die Nase blies ein laues Lüftchen.

Auf dem Gipfel

Die Zahnradbahn kämpft sich die letzten Meter den Berg rauf.

Das Top Tip Haus steht seit 1853 auf den Gipfel

Wir haben lange in die Weite geschaut und die Aussicht genossen, aber es wurde dann irgendwann doch zu kalt und wir waren froh als es im Auto wieder in Richtung warmes Tal ging. Die CD informierte auf Deutsch über die gesamte Geschichte des Berges und der Strasse. Im Tal angekommen ging es noch in den unvermeidlichen Gift-Shop.

Pumpkin Figuren vor dem Gift-Shop

Nach diesen tollen Eindrücken ging es weiter Richtung White Mountains National Forrest. Heute war der bisher schönste Indian Summer Tag dieser Reise. Der Himmel strahlend blau, es war wieder sehr warm und die Verfärbung der Bäume auf dem Höhepunkt. Obwohl ich nur die besten Fotos rausgesucht habe, sind es immer noch sehr viele, deshalb hier die Auswahl zum Durchklicken.

White Mountain National Forrest

Am Nachmittag kamen wir in Lincoln unserem heutigen Tagesziel an. Da wir etwas schneller waren als gedacht, machten wir noch einen kurzen Ausflug zu einem der Natur Highlights im Park, dem "Basin". Der Fluss schlängelt sich hübsch durch die Felsen und fliesst dann in ein grosses, tiefes Becken.


Nach dem Check-In in unserer herzigen Lodge, die zwar etwas in die Jahre gekommen ist, aber sehr angenehm und bequem, wollten wir am Abend dann noch gut essen gehen. Hier bekamen wir dann aber zu spüren, dass der Indian Summer hier die  Haupt-Reisezeit ist. Ausserdem war auch noch Freitag Abend. Statt einer Viertel Stunde wie angekündigt warteten wir eine Dreiviertel-Stunde auf einen freien Tisch. Aber das Essen war dann sehr gut.


Wie gesagt ist Lincoln etwas überfüllt, obwohl der Indian Summer hier gar nicht mehr so beeindruckend ist. Beim Mount Washington und auf dem Weg hierher war es wesentlich eindrücklicher.

The Basin