Hopewell Rocks

Hopewell Rocks

04. August 2016

Die Hopewell Rocks sollen ein weiterer Höhepunkt unserer Reise sein. Eine knappe Stunde von Moncton entfernt kann man den höchsten Tidenhub der Welt beobachten. Über Millionen von Jahren wurden durch Meer, Wind und Eis spezielle Gesteinsformationen geformt, an denen man den Unterschied zwischen Ebbe und Flut beobachten kann. Da man dort nur bei Ebbe an den Strand kann, mussten wir spätestens um 9 Uhr dort ankommen, damit wir noch etwas Zeit bei Ebbe hatten und wirklich den gesamten Wechsel beobachten können. Wir waren dann unter den ersten und sehr froh, dass es noch nicht so voll war, so dass wir einen schönen Spaziergang am Strand machen konnten. Das Wasser ist dort durch den ganzen Schlamm und den Gezeitenwechsel sehr braun, weshalb der Fluss der weiter nach Moncton führt schlicht Chocolate river heisst.

Nur drei Stunden später stand der gesamt Strand meterhoch unter Wasser. Es war ein faszinierendes Schauspiel zu sehen, wie das Wasser wirklich sehr rasch anstieg und alles überspülte. Wir warteten bis kurz vor 13 Uhr, natürlich mit einem Besuch im Giftshop und einem kurzen Mittagessen. Den höchsten Stand der Flut konnten wir leider nicht abwarten, da noch gut 300 km Weg vor uns lagen. Und die sollten es noch in sich haben.

Hopewell Rocks bei Ebbe ...

... und bei Flut

Um zu den verschiedenen Aussichtspunkten bei den Hopewell Rocks zu gelangen, mussten wir einiges laufen. Die frische Seeluft tat ihr übriges und kurz nach der Abfahrt in Richtung Antigonish schliefen alle im Auto. Das wurde eine harte Strecke für mich, aber mit etwas Cola und Country Musik aus dem Radio ging es rasch vorwärts über die Grenze von New Brunswick nach Nova Scotia. Wie der Name schon sagt, haben hier vor allem die Schotten das Gebiet im 18. Jahrhundert besiedelt. Unser erster Halt sollte dann auch in Pictou sein, wo ein originalgetreuer Nachbau der Hector, des Schiffes welches die ersten schottischen Siedler nach Nova Scotia brachte, zu sehen ist. Ausserdem brauchte ich dringend einen Kaffe. Gerne hätte ich den in einem schönen Kaffee am Hafen mit einem Stück Kuchen genossen, aber wir landeten dann mangels Alternative im Tim Hortons, einem Fast Food Laden im Industriegebiet in dem es annehmbaren Kaffee und guten Kuchen gab, einfach ohne Ausblick und Hafen.

Die Hector: Auf so einer Nussschale möchte ich nicht über den Atlantik fahren!

Von Pictou aus sollte es nur noch ein Katzensprung von einer halbe Stunde nach Antigonish, unserem Zielort sein. Nach ein paar Kilometern war jedoch der Highway gesperrt und wir mussten eine Umleitung fahren. Das die dann gleich sehr weiträumig sein sollte liess sich da noch nicht ahnen, jedenfalls führte sie nach über einer Stunde, direkt nach Antigonish und an unserem Hotel vorbei. Allerdings gab es einen grossen Rückstau, so dass wir nochmal eine halbe Stunde standen und letztendlich erst gegen 18 Uhr zu unserem Hotel kamen. Hier hatten wir das erste mal wirklich Pech, denn unsere Buchung die wir drei Monate zuvor bei Booking.com gemacht hatten, war zwar im Computer und im Buchungsordner sauber abgelegt, aber nicht in den Ordner mit den Tagesbuchungen eingetragen (die hatten wirklich einen Ordner mit den Belegungen für den Tag). Jedenfalls hatten wir kein Zimmer und ringsum war alles ausgebucht. Im gleichen Moment bekam ich ein Whats App, mit der langersehnten Nachricht, dass unsere Ayla (unsere Katze) nach zwei Wochen (sie war kurz bevor Natascha zu uns nach Kanada kam verschwunden) doch wieder nach Hause gekommen war. So schlug unsere Enttäuschung und Wut schnell in grosse Freude um und alles andere war nicht mehr so wichtig. Die Angestellte der das mit dem Zimmer furchtbar peinlich war und die auch nichts dafür konnte, besorgte uns in einem anderen Hotel noch ein Zimmer, aber das war so schmuddelig und roch komisch, dass wir dort nicht bleiben wollten.


So war guter Rat teuer. Zurück konnten wir nicht, da die Autobahn immernoch gesperrt war, wegen eines Unfalls. So blieb uns nicht anderes übrig, als noch einmal eine Stunde weiter zu fahren bis Port Hawkesbury wo wir noch ein Zimmer in einem guten Hotel bekamen und gegen 21 Uhr ankamen. Noch ein kurzer Besuch bei Mc Donald's gegenüber und danach ab ins Bett. Corin musste sich Nachts um 3 den Wecker stellen, um alles rund um Ayla schnell telefonisch zu organisieren, deshalb wurde das eine kurze Nacht, was wir aber gern in Kauf nahmen.