17. Oktober 2017
Nach den vielen Kilometern in den letzten beiden Tagen, stand heute mal wieder etwas mehr Besichtigung zu Fuss auf dem Programm. Zuerst fuhren wir den Seneca Lake von Geneva nach Watkins Glen runter. In Watkins Glen war unser Ziel der dortige State Park. State Parks sind Parks die vor allem zur Erholung gedacht sind und viele Tische und Grill-Plätze bieten. Während der Saison zahlt man dort Eintritt, danach kann man einfach gratis rein. Allerdings sind sie dann nicht mehr bewirtschaftet, d.h. Restaurants und Gift-Shops sind geschlossen. Der Watkins Glen State Park hatte auch schon Saison Ende, wodurch einfach nur wenige Menschen dort waren. Die Sonne stand inzwischen so hoch, dass die Kälte etwas vertrieben war. In Geneva hatten wir bei der Abfahrt noch Frost.
Der Weg im State Park ging direkt an einem Fluss lang, der sich über viele kleine und grössere Wasserfälle durch eine Schlucht schlängelt. Der Weg wurde schon Anfang des letzten Jahrhunderts sehr schön angelegt und sehr gut in Schuss gehalten. Die alten Brücken sind sehr malerisch und das Sonnenlicht das von oben nur spärlich einfällt, macht das Ganze noch schöner.
Wir sind zum Glück zuerst den Fluss rauf gelaufen, so dass der Rückweg auf einem Weg weiter oben bergab ging. Es war wirklich sehr idyllisch und ruhig, da immer nur vereinzelte Besucher auftauchten. Eins davon war ein amerikanisches Paar, die das Foto mit uns beiden drauf machten und wissen wollten woher wir kommen. Das werden wir oft gefragt und meistens entwickelt sich daraus ein kurzes Gespräch. Die meisten kennen irgendwen in der Schweiz oder jemand der jemanden kennt. Manche sind sich dann auch nicht mehr sicher ob das jetzt Sweden oder Switzerland war. Aber es ist immer sehr schön, wie die Leute sich freuen, dass man da ist und ihr Land besucht. Dieses Paar hatte sogar eine Tochter die in der Schweiz lebt und hatten sie grade erst besucht und uns dann noch Fotos gezeigt.
Nach dieser wunderschönen aber auch anstrengenden Wanderung sahen wir uns noch kurz im Ort Watkins Glen um, wo es aber nicht sehr viel Sehenswertes gab. Also verliessen wir die Region um den Seneca Lake und machten uns auf in Richtung Cayuga Lake, der zweite grosse Finger Lake. Unser Ziel hiess Ithaca eine Stadt an der Südspitze des Sees. Die Fahrt durch das hügelige Land zwischen den Seen war sehr schön. Den Menschen in dieser Region scheint es gut zu gehen, wie die vielen sehr schönen Häuser zeigen. Die Strasse ging oft nur geradeaus, aber immer auf und ab.
Ithaca ist eine sehr schöne Stadt, die von einer noblen Universität dominiert wird. Die Cornell Universität ist eine eigene Stadt in sich mit vielen sehr schön imposanten und alten Gebäuden. Wir fuhren zunächsten zu einem grossen Wasserfall, der mitten in der Stadt in einer Schlucht liegt.
Ithaca hat aber noch weitere Wasserfälle zu bieten und so fuhren wir durch die College-Stadt von Cornell zu unserem nächsten Ziel, einer weiteren Wanderung zu verschiedenen Waserfällen. Auch diese Schlucht durchschneidet die Stadt und nachdem wir etwa 20 Minuten gewandert waren, standen wir vor einer Treppe an einer Brücke. Am Ende dieser Treppe standen wir tatsächlich mitten in der belebten Studentenstadt umgeben von Studenten, die entweder Mittagspause hatten oder zur nächsten Vorlesung hasteten. Was für ein Unterschied zur ruhigen Schlucht mit dem idyllischen Wasserfall 30m tiefer.
Nach dieser Wanderung waren wir dann aber ganz schön kaputt. Neben mehr als 17'000 Schritten hatten wir auch 68 Etagen gemacht, wie uns unsere schlauen Uhren verraten haben. Da hatten wir uns ein bissch Ruhe verdient. Schade dass der Pool im Hotel ausser Betrieb war, aber das war auch nicht mehr so schlimm. Etwas später ging es erholt noch zu einem Park am Ufer des Cayuga Sees der sehr idyllisch gelegen und im Sommer sicher sehr beliebt ist. Danach fuhren wir hungrig zu einem Steak Haus. Ich habe ein ca. 450 Gramm Steak (16 oz) gegessen und hatte schon ziemlich Mühe damit. Wer es schafft ein doppelt so schweres zu essen ist mir ein Rätsel. Das Restaurant war im texanischen Stil, mit vielen Fernsehern, lauter Musik und tanzenden Kellnern. Sehr witzig und das Steak war wirklich fantastisch zart. Corin hatte einen grossen Burger mit Pommes plus Wein. Mit zwei Bier hat das ganze nichteinmal 50$ gekostet. So muss das.