Yellowstone NP I

Yellowstone Tag 1

25. August 2019

Heute sollte es also in den Yellowstone Park gehen. Von Jackson sind es nur ein paar Kilometer. Wir fuhren aber noch den kleinen Umweg über die Antelope Flat Road, da es im Reiseführer hiess, dass man dort gute Chancen hat Tiere zu sehen. Wir waren auch noch nicht weit gekommen, als wir eine Gruppe von Leute mit Fotoapparaten ein paar Meter abseits der Strasse sahen. Also anhalten und schauen was es da zu sehen gab. Schnell stellte sich heraus, dass sie einen Elch gesichtet hatten. Allerdings wusste keiner so genau wo er war. Dann plötzlich sahen wir ihn nur wenige Meter von uns entfernt im Gebüsch. Was für ein Anblick. Endlich hatten wir auch mal einen echten Elch zu Gesicht bekommen. Wir waren in Schweden, Norwegen und Canada ohne Glück zu haben. Das majestätische Tier liess sich nicht im geringsten stören. Die Gruppe, der wir das Glück zu verdanken hatten, war eine geführte Tour, aber sie bezogen uns sofort mit ein und liessen uns unsere Fotos machen, obwohl wir natürlich nicht bezahlt hatten und eigentlich nicht dazu gehörten. So hatte zum Schluss jeder sein Fotos und alle waren aufgeregt und glücklich. Damit war es aber noch nicht vorbei. Nachdem ich mir eine halbe Tasse Kaffee übers neue T-Shirt gegossen hatte, fuhren wir weiter und standen kurz danach direkt vor einer Herde Büffel. Diese Kolosse weideten ganz friedlich und beachteten uns kaum. Ausser ein paar wirklich imposanten Büffeln, die die Autos nicht aus den Augen liessen. Was für ein Anblick, diese schönen Tiere in freier Wildbahn zu sehen.


kurzer Stopp am Jackson Lake
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Dieser kleine Umweg hatte sich also sehr gelohnt. Büffel und Elch innerhalb einer Stunde und aus allernächster Nähe zu sehen, noch bevor wir im Yellowstone waren. Das hätten wir uns nicht träumen lassen. Jetzt ging es aber weiter in Richtung Südeingang zum Yellowstone. 

Über den Yellowstone Nationalpark:

Der Yellowstone Nationalpark liegt im Bundesstaat Wyoming. Er wurde 1872 gegründet und ist daher der älteste Nationalpark der Welt. Der Name des Nationalparks kommt vom Yellowstone River der durch den Park fliesst. Der Fluss hat diesen Namen bekommen, weil die Steine im Flussbett gelblich erschienen. 1978 wurde der Park zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt.

Der Park befindet sich in der Caldera* des Yellowstone Vulkans der vor ca. 640.000 Jahren ausgebrochen und eingestürzt ist. Unter dem Park befindet sich immer noch die Magmakammer des Vulkans, die durch mehrere kleine Ausbrüche die gesamte Caldera mit Lavagestein füllte. Die Magmakammer ist auch für die typischen Geysire, heissen Quellen u.v.m verantwortlich, denn sie erhitzt das Wasser aus den Bergen, das durch das spröde Gestein ins Erdinnere fliesst.

 

* Caldera: Wenn ein Ausbruch eines Vulkans so heftig ist, das grosse Teile des Vulkans einstürzen.

Der Eingang zum Park war schnell erreicht und ohne Anstehen konnten wir direkt rein fahren. Die Entfernungen im Park sind aber sehr gross, so dass es noch ein gutes Stück zu fahren war. Das erste Ziel war das West Thumb, ein Bereich in dem vor allem dampfende Pools zu sehen sind. Das Gebiet liegt direkt am Yellowstone Lake, der alleine schon sehr schön ist. Die Pools zum ersten mal zu sehen war sehr beeindruckend. Das Wasser ist sehr klar und man sieht das sie sehr tief sein müssen. Überall steigen kleine und grosse Blasen aus der Tiefe auf. 

Vom West Thumb ging es weiter zu den Kepler Cascades einem schönen Wasserfall direkt an der Strasse. Die Strasse im Yellowstone ist in Form einer 8 angelegt, so kommt man gut zu allen Sehenswürdigkeiten. Die meisten Geysire und Pools liegen im unteren Ring, die beste Chance Tiere zu beobachten hat man auf der ganzen rechten Seite. Wir hatten uns für jeden Tag die Reihenfolge der anzufahrenden Punkte aufgeschrieben, damit wir nicht einfach so auf gut Glück rumfahren.


Nach den Kepler Cascades ging es also weiter zum Old Faithful. Ein Geysir der sehr zuverlässig alle 90 Minuten (+/- 30 Minuten) ausbricht. Den nächsten Ausbruch erfährt man im Visitor Center fast auf die Minute genau. Wir hatten noch etwas Zeit, deshalb sahen wir uns zuerst die Old Faithful Lodge an. Ein legendäres Hotel mit einer einmaligen Lobby. 

Jetzt wurde uns bewusst, dass der Yellowstone Park ziemlich voll war. Obwohl der Old Faithful regelmässig ausbricht, wollten sich sehr viele Menschen den aktuellen Ausbruch anschauen. Aber es gab genug Platz, dass alle einen guten Blick hatten. Ungefährt eine Minute zu früh ging es dann los und der Old Faithful brach mit einer grossen Fontäne aus. Ein beeindruckendes Schauspiel.

Rund um den Old Faithful gibt es noch zahlreiche kleine Geysire und Pools. Auf einem System aus Holzstegen, kann man stundenlang von einem zum anderen laufen. Überall raucht und blubbert es und man kommst sich vor wie auf dem Mond. Man möchte am liebsten jeden kleinen und grösseren Pool genau anschauen. Manche stinken nach Schwefel, andere liegen ganz ruhig da, in wieder anderen kocht das Wasser. Alles sehr surreal und faszinierend. Nach einer grossen Runde rissen wir uns los, um unser vorgesehenes Programm weiter zu fahren. Hier eine kleine Auswahl der schönsten Pools des ersten Tages.

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Kleiner Funfact: Wir wunderten uns, warum in den Shops und Restaurants Weihnachtsbäume aufgetsellt und Weihnachtsdeko verteilt war. Wir hatten genau den 25. August erwischt und da feiert die gesamte Belegschaft Weihnachten, da im Winter fast alles geschlossen ist. Diese Tradition geht zurück auf einen 25. August an dem überraschend ein Schneesturm dafür sorgte, dass der Park von der Aussenwelt abgeschnitten war. Seitdem wird an diesem Tag im Park Weihnachten gefeiert.

Leider zog es dann immer mehr zu und da wir die schönsten Pools gerne mit blauem Himmel und Sonne sehen wollten, fuhren wir etwas früher als geplant zu unserer Unterkunft nach West Yellowstone. Für die nächsten beide Tage haben wir uns auf einem KOA Campingplatz in einer Hütte einquartiert. Nach einem Bummel durch die Touri Läden in West Yellowstone gingen wir noch in den örtliche Supermarkt und bereiteten dann unser Abendessen mal wieder selber zu. Zugegebenermassen hat es nur noch für Mikrowellen Essen gereicht. Zum Kochen war es dann bereits zu spät und wir waren auch zu kaputt.

Am Empfang des Campingplatzes wurden wir dann noch davor gewarnt, dass in den letzten Tagen Nachts Bären auf dem Platz waren und wir entsprechend aufpassen sollten. Wir wollten ja gern welche sehen, aber lieber aus sicherer Entfernung. Als ich dann Abends um 11 nochmal zum Auto musste, war das aber schon etwas komisch und ich war froh, das ich schnell wieder rein konnte.

Unsere Hütte auf dem KOA Campingplatz
Unsere Hütte auf dem KOA Campingplatz
klein aber fein
klein aber fein
1.Schlafzimmer
1.Schlafzimmer
2.Schlafzimmer
2.Schlafzimmer